Am 8. Oktober 2015 fand in Saarbrücken der vom „StiftungsForumSaar“ initiierte dritte saarländische Stiftungstag statt. Er sollte die Frage „Was können Stiftungen für die Bildung tun?“ beantworten – und tat es: Erste Maßnahmen wurden schon einen Tag nach der Veranstaltung ergriffen, um die Bildungsförderung im Saarland auszubauen. Das Ziel: Engere Zusammenarbeit mit kommunalen Partnern und der Auf- und Ausbau themenbezogener Netzwerke.

Vor allem der Vortrag von Sabine Süß war inspirierend. Die Leiterin der Koordinierungsstelle Netzwerk Stiftungen und Bildung im Bundesverband Deutscher Stiftungen erläuterte, wie Stiftungen durch Kooperationen vor Ort erfolgreich wirken können. Hans Joachim Müller, Sprecher des SiftungsForumsSaar erklärte: „Das Bundesprogramm ‚Lernen vor Ort‘ passt bestens zu unseren Initiativen wie START, Studienpioniere und Lernpaten Saar. “Dabei gehe es darum, kommunale Partner und die Stiftungen an einen Tisch zu bringen: „Das wollen wir hier im Saarland umsetzen und mit diesen Partnern besprechen, welche Bildungsinitiativen wir ergreifen können.“ Auch Walter Hiller, Direktor für Kommunikation und Internationale Beziehungen der Software AG-Stiftung, betonte in seinem Beitrag fest, dass die „Gemeinschaftsaufgabe Bildung“ das Mitwirken der über 20.000 Stiftungen in Deutschland als Teil der Zivilgesellschaft erfordere.

Prof. Dr. Wilhelm Slusallek vom DFKI Saarbrücken setzte die Stiftungen in den Kontext von Digitalisierung und Lernen und forderte von ihnen den „Mut zur Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts.“ 

„Wir haben im Kreise der Verantwortlichen auch besprochen, ein ‚Netzwerk Integration‘ zu gründen“, nennt Hans Joachim Müller eine zweite direkte Konsequenz des Stiftungstages 2015: „Das Schwerwiegende und Langfristige an der aktuellen Flüchtlingskrise ist die Frage der Integration in den nächsten Jahren. Und dabei wollen und werden wir zeitnah helfen.“ Nur wenige Akteure der Zivilgesellschaft können so frei beweglich und mit einem ähnlichen Handlungsspielraum agieren wie Stiftungen. „Wir vom StiftungsForumSaar wollen Kooperationen und Netzwerke auf den Weg bringen. Das werden wir in den nächsten Wochen strukturieren und anschließend Initiativen starten“, sagt Hans Joachim Müller und betont, dass Stiftungen aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit die idealen Voraussetzungen für eine gelingende Zusammenarbeit mit sich bringen. Seine Forderung: „Wenn wir Stiftungen im Saarland uns engagieren, müssen wir das auf Augenhöhe mit den Kommunen, den Landkreisen, der Regierung und den Ministerien machen können und dürfen.“

Hintergrund

Im Saarland gibt es über 170 rechtsfähige und außerdem viele nicht rechtsfähige Stiftungen oder solche des öffentlichen Rechts. Das Stiftungsforum Saar hat insgesamt über 200 Stiftungen identifiziert. Allein die rechtsfähigen Stiftungen im Saarland verfügen über ein Vermögen von insgesamt 300 Millionen Euro. Die Bandbreite der Förderung erstreckt sich von sozialen Projekten über Themen der Kultur, Religion, Bildung, Politik und des Ehrenamtes bis hin zu Forschung und Technik.

Vortrag Sabine Süß

Vortrag Walter Hiller

Vortrag Prof. Dr. Wilhelm Slussalek